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Weiterbildungs- möglichkeiten nach Abschluss der Ausbildung

Einen Pflegeberuf zu erlernen,  bietet eine Vielfalt an Chancen beim Beschreiten eines beruflichen Weges. Denn berufliche Pflege stellt keine Einbahnstraße im Arbeitsleben dar, sondern weist ein breites Spektrum zur Erweiterung der beruflichen Handlungskompetenz auf. Spezifische Fortbildungen, Weiterbildungen oder auch pflegebezogene Studiengänge sind Möglichkeiten für Pflegende, sich im Verlauf ihres Berufes zu verändern, zumal eine ständige Fortbildung eine verpflichtende Zielsetzung in einem professionellen Berufsverständnis bildet und die steigenden und sich ändernden Anforderungen kontinuierliche Anpassungen verlangen.

Vorgaben zum lebenslangen Lernen durch jährlich zu absolvierende und nachzuweisende Fortbildungen unterstreichen diesen Prozess. In Sachsen-Anhalt haben beruflich Pflegende mindestens 10 Stunden Fortbildung pro Jahr nachzuweisen.
 

Daneben gibt es vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten:

 

1. Fachweiterbildungen

 

Diese fachlichen Spezialisierungen (Fachweiterbildungen) sind mit der Berufspraxis verbundene Weiterbildungen. Sie dauern zwei Jahre und umfassen 720 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht sowie Praktika in den jeweiligen Spezialisierungsfeldern. Fachweiterbildungen sind modular aufgebaut und enden mit einer praktischen, schriftlichen und mündlichen Prüfung. Nach erfolgreich beendeter Weiterbildung wird beispielsweise die Bezeichnung  „Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in für Psychiatrie“ erworben.

Fachweiterbildungen unterliegen dem jeweiligen Landesrecht. Zurzeit gibt es folgende Fachweiterbildungen:

  • Endoskopie

  • Intensivpflege

  • Nephrologie

  • Onkologie

  • Operationsdienst

  • Psychiatrie

  • Rehabilitation

  • Hygienefachkraft

 

2. Sonstige Spezialweiterbildungen

 

  • Breast Care Nurse

  • Case Management

  • Diabetesassistenz

  • Heimbeatmung

  • Hygienebeauftragte

  • Neurochirurgie/Rehabilitation

  • Pain Nurse

  • Palliativ Care

  • Praxisanleitung

  • Qualitätsbeauftragte/r

  • Wundmanager/in

  • Wundtherapeut/in

  • Still- und Laktationsberater/in

  • Infant Handling

Die Auswahl angeführter Spezialisierungen umfasst in der Regel ein theoretisches Stundenvolumen von 120 bis 380 Stunden. Der Praxisanteil liegt bei 80 bis 200 Stunden. Das Spektrum an sonstigen Weiterbildungen ist recht breit gefächert. Die Erweiterung der pflegerischen Handlungskompetenz für ein spezielles Praxisfeld steht im Zentrum der Qualifizierungen.

 

3. Funktionsbezogene Weiterbildungen

 

  • Pflegerische Leitung eines Bereiches/Funktionseinheit (Stationsmanagement)

  • Leitung eines ambulanten oder stationären Pflegedienstes

Die Besonderheit der funktionsbezogen Weiterbildungen besteht in ihrer nicht auf ein fachlich spezialisiertes Aufgabenspektrum ausgerichteten Qualifizierung. Die Aufnahme einer solchen Weiterbildung setzt eine Praxiszeit von mindestens zwei Jahren neben einer hohen Fach- und Sozialkompetenz voraus.

 

4. Studienmöglichkeiten

 

Für professionell Pflegende besteht die Möglichkeit an über 40 Hochschulen in  Deutschland pflegebezogene Studiengänge zu absolvieren. Bachelor- und Masterabschlüsse in den Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik, Gesundheitsmanagement, Pflegemanagement, Neurorehabilitation oder Medizinpädagogik sind nur eine Auswahl verschiedener Studienmöglichkeiten, die nach einer erfolgreicher Pflegeausbildung gewählt werden können.

Auf der Basis von Demographie, von Multimorbidität und von neuen Behandlungsmethoden haben sich spezialisierte Aufgabenfelder in den pflegerischen Tätigkeitsfeldern entwickelt, die letztlich zur Erweiterung der pflegerischen Praxis führen. Für Pflegende bietet sich neben der verpflichtenden Kompetenzerhaltung durch Fortbildung somit die Möglichkeit verschiedener Weiterqualifizierungen. Dieses erhöht die Motivation und Berufszufriedenheit und entspricht den Anforderungen an einen professionellen Dienstleistungsberuf.